Das Leben mit einem großen Hund ist teurer als das mit einem kleinen
Die Riesen auf vier Pfoten brauchen deutlich mehr Nahrung als ihre kleinen Artgenossen. Während Pico täglich mit 50-60 Gramm seines Trockenfutters ausreichend versorgt ist, vertilgt Chuck knapp 600 Gramm desselben Futters. Das ist eine beträchtliche Menge, die auch im Portemonnaie zu spüren ist. Meist sind größere Hunde-Artikel, wie Näpfe, Körbchen, Halsbänder und Leinen auch etwas teurer, da einfach mehr Material verwendet wird. In den anderen tierischen Lebensbereichen ist dieser Kostenunterschied jedoch nicht so gravierend. Denn beim Tierarzt oder Hundetrainer spielt es keine Rolle, ob großer oder kleiner Vierbeiner, der Aufwand bleibt gleich. Natürlich variieren die Kosten auch anhand der Ansprüche des Besitzers: Während Pico mit sämtlichen stylischen William Walker Betten, Decken, Halsbändern und Care-Produkten ausgestattet ist, trägt Chuck jeden Tag sein geliebtes Paracord Hanseatic Halsband. Fell und Pfötchen reinigt er ganz oldschool per Zunge. So lassen sich an vielen Stellen, ob bei den Accessoires oder auch bei der Art der Fütterung, Kosten sparen oder in die Höhe treiben – und das in allen Gewichtsklassen.
Kleine Hunde müssen nicht so konsequent erzogen werden
Natürlich sollten alle Hunde, ob groß, klein, dünn oder dick eine konsequente Basis-Erziehung genossen haben. Darüber hinaus müssen die verschiedenen Erziehungsmaßnahmen, Extra-Kommandos und gezieltes Verhaltenstraining auch immer dem Wesen des Hundes und seinem Körperbau entsprechend angepasst werden. Wenn sich kleine Hunde schlecht benehmen, hat das meist keine weiteren Folgen. Ein großer Hund, der sich übermütig, verängstigt, aggressiv oder in irgendeiner Art und Weise auffällig verhält, kann weitaus verheerenderen Schaden anrichten. Deshalb darf man die Erziehung eines kleinen Hundes etwas entspannter angehen und sich hin und wieder mal zurücklehnen. Pico zieht gerne mal an der Leine, wenn es darum geht, einer Hundedame zu gefallen. Die 2,2 Kilogramm Körpermasse werden dann ordentlich angespannt und der Schwanz ragt elegant in die Höhe. Für sein Frauchen kein Problem, die kann mit minimalem Zug auf der Leine einfach weiter gehen und Picos Kavaliersdelikt beenden. Chuck interessiert sich zum Glück überhaupt gar nicht für das weibliche Geschlecht. Für ihn zählt nur eines: Das Rudel muss zusammen bleiben! Als das einmal nicht der Fall war, bekam Chuck Panik und holte den ausgebüchsten Zweibeiner schnellstens wieder ein. Erst als er zum Stehen kam, merkte er, dass er sein Frauchen fast 10 Meter an der Leine hängend durch den Matsch gezogen hatte. Seither stand das Leinentraining immer an erster Stelle auf Chucks Übungsplan.
Ein Bodyguard auf vier Pfoten
Ein Gespür dafür, wann eine Situation gefährlich oder unangenehm ist, haben tatsächlich die meisten Hunde – ob groß oder klein. In manchen Momenten scheinen unsere tierischen Gefährten sogar eine bessere Menschenkenntnis zu haben als ihre Besitzer. Hütehunde sind in der Regel groß und kräftig. Sie gelten als die besten Aufpasser im Hundereich. Wenn Chuck über den Waldboden trabt, hört es sich an, als wäre eine Herde Bisons auf dem Vormarsch. Ebenso beeindruckend ist auch der Sound seiner bassartigen, lauten Belle – die garantiert jeden Einbrecher in die Flucht schlägt. Pico bellt zwar deutlich öfter, hört sich dabei aber eher an, wie ein wütender Wellensittich. Der Preis für den besten Bodyguard geht eindeutig an die großen Hunderassen.
Kleine Hunde leben länger und gesünder
Sehr traurig, aber wahr. Die Lebenserwartung bei großen Hunderassen, wie Molossern und Co. liegt etwa zwischen 7 - 9 Jahren. Ein viel zu kurzes Leben für den besten Freund des Menschen. Pico ist mit seinen 6 Hundejahren noch in der Blüte seines Lebens, denn Chihuahuas können gut bis zu 20 Jahre alt werden. So sehr Chuck es auch liebt mit seinem kleinen Kumpel zu spielen - er braucht deutlich mehr Pausen und sein Frauchen muss eingreifen, wenn es zu wild wird. Chuck ist 7 Jahre alt und hat bereits Arthrose in Hüfte und Schultern. Vor ein paar Jahren hat er nur ganz knapp eine Magendrehung überlebt. Ob Magen, Milz oder ein anderes Organ im Bauchraum: große Hunderassen haben ein erhöhtes Risiko für eine Organdrehung, dem Alptraum eines jeden Hundebesitzers. Auch Gelenkprobleme bleiben nur wenigen großen Vierbeinern erspart. Kleine Hunde hingegen haben meist eine deutlich bessere Gesundheit, intakte Gelenke und weniger Allergien. Ein guter Schlafplatz, kann das Wohlbefinden deines Hundes um einiges steigern und sagt Arthrose und Co. den Kampf an. Worauf du bei der Wahl des Hundeschlafplatzes achten solltest, erfährst du hier. Bei der Fütterung des Vierbeiners sollte man immer seine Figur im Blick behalten. Die goldene Regel besagt: Lieber etwas zu dünn, als etwas zu dick. So können wir Menschen zumindest ein wenig Einfluss auf die Gesundheit unseres treuen Gefährten nehmen – am wichtigsten ist es jedoch, jede Sekunde miteinander zu genießen.
Ob groß, klein, dick, dünn, hell, dunkel, schlicht oder gefleckt – Hunden sind diese Unterschiede völlig egal. Lediglich wir Menschen empfinden verschiedene Attribute bei Hunden ansprechend, schön oder lustig. Hunden ist in erster Linie viel wichtiger, ob sie sich gut riechen können. Chuck und Pico können das auf jeden Fall und leben ihre Bromance trotz aller körperlicher Gegensätze in vollen Zügen aus.
Fallen euch noch Unterschiede im Zusammenleben mit einem großen oder einem kleinen Hund ein oder habt ihr vielleicht selbst so ein ungleiches Paar zuhause? Wir freuen uns auf eure Kommentare.
Von Louisa Knoll