Nicht nur uns Menschen macht das nasskalte Schmuddelwetter zu schaffen. Auch die körpereigene Abwehrkraft unserer Hunde wird vor allem in den Wintermonaten auf die Probe gestellt. Spaziergänge können ziemlich eisig werden und Zuhause reizt die warme, trockene Heizungsluft die Schleimhäute. Gerade der Wechsel von drinnen nach draußen und umgekehrt, begünstigt Erkältungen und Unwohlsein bei unseren Vierbeinern, wie auch bei uns Zweibeinern. Doch mit der heilenden Kraft der Natur können wir nicht nur Erkältungsprophylaxe betreiben, sondern auch leichte Symptome unserer kränkelnden Fellnasen ganz einfach zuhause behandeln. Und auch für andere Wehwehchen, seien es Durchfall, Erbrechen, Husten oder ein kleiner Schnupfen haben sich die guten, alten Hausmittelchen, auf die schon unsere Großmütter schworen, bewährt. Wir erklären euch heute, welche Hausmittel es gibt und wie ihr sie zubereitet. Mit unseren “Top 3” der heilenden und absolut natürlichen Hundegerichten, könnt ihr den Genesungsprozess oder auch das Immunsystem eurer Fellnasen auf leckere Art und Weise unterstützen. So steht ausgiebigen Spaziergängen und wilden Schneeballschlachten nichts mehr im Wege.
Top 3 Hausmittel gegen Erbrechen, Durchfall, Husten, Schnupfen etc. bei Hunden
1. Williams Moro’sche Möhrensuppe - Karottensuppe für Hunde bei Durchfall und Erbrechen
Neben einer dicken Erkältung kann die winterliche Kälte für weitere Beschwerden sorgen. Hunde die gerne Schnee fressen, können das Winterwonderland meist nicht lange genießen. Der eisige Leckerbissen kann schnell zu einer leichten Schneegastritis führen. Magenschmerzen und Durchfall sind die Folgen. Doch auch hier lässt uns die Natur nicht im Stich. Denn die Moro’sche Möhrensuppe hat sich bei Durchfall jeglicher Art als eines der besten Hausmittel überhaupt erwiesen - für Mensch und Hund gleichermaßen. Natürlich sollte im Zweifelsfall immer der Tierarzt aufgesucht werden, doch auch therapiebegleitend, z.B. bei einer Darminfektion oder Keimen wie Giardien, bewirkt die unkomplizierte Suppe wahre Wunder. Und nebenbei ist sie auch noch kostengünstig und superleicht aus Zutaten herzustellen, die sowieso meist in jedem Haushalt zu finden sind. Wie zu erwarten besteht sie nämlich aus handelsüblichen Karotten. Durch die überlange Kochzeit entstehen spezielle Zuckermoleküle, die die Andockstellen der Keime im Darm blockieren. Die Darmschmarotzer verlieren ihren Halt an der Darmwand und werden mit der Nahrung ausgeschieden. Der Darm reinigt sich also selber und das ganz ohne Chemie. Wir zeigen euch, wie ihr die Magen-Wunder-Suppe a la Moro ganz einfach zuhause nachkochen könnt:
Zutaten:
- ca. 500 gr. Bio-Karotten
- 1 - 1,5 Liter Wasser
- 1 leicht gehäufter Teelöffel Kochsalz
Zubereitung der Karottensuppe:
Die Karotten waschen und in Würfel schneiden. Wir empfehlen die Verwendung von Bio-Karotten, da diese nicht geschält werden müssen und sich in der Karottenschale viele wichtige Nährstoffe verstecken. Anschließend die zerkleinerten Möhren in einen Kochtopf geben, mit ca. 1 Liter Wasser bedecken und zum Kochen bringen. Nun das Wasser-Karotten-Gemisch genau 1 ½ Stunden auf niedriger Stufe mit geschlossenem Deckel köcheln lassen. Die Kochzeit ist das Entscheidende! Zwischendurch den Wasserstand kontrollieren und ggf. wieder auf 1 Liter Wasser auffüllen. Nach Ablauf der langen Kochzeit, das Karotten-Wasser durch ein Sieb geben und die Flüssigkeit auffangen. Nun müssen die gekochten Karotten püriert werden. Je feiner, desto besser. Den pürierten Brei wieder zum aufgefangenen Wasser hinzugeben, das Salz einstreuen und alles gut miteinander vermengen.Die Moro’sche Möhrensuppe abkühlen lassen, bis sie lauwarm oder kalt ist.
Fütterung:
Die Suppe kann entweder kurzfristig als Ersatz für die Mahlzeiten des Hundes in kleinen Portionen 3-5 Mal täglich verfüttert werden, wenn akuter Durchfall vorliegt. Therapiebegleitend bietet es sich an die Suppe ebenfalls in kleinen Portionen etwa 30 Minuten vor der eigentlichen Mahlzeit zu verfüttern. Das Rezept kann je nach Bedarf und Größe des Hundes angepasst werden. Die Karotten-Suppe lässt sich auch wunderbar einfrieren.
2. Williams (Bone Broth) Knochenbrühe - Hausmittel bei Erkältungen, leichtem Husten und Schnupfen bei Hunden
Ein absoluter Klassiker! Schon aus Kindheitstagen kennt wahrscheinlich jeder die heilende und wärmende Wirkung einer richtig leckeren Knochenbrühe. Auch für unsere Vierbeiner hat dieses klassische Hausmittelchen nur Gutes zu bieten. Außerdem ist es so vielseitig einsetzbar: Zum Aufpäppeln nach einer Erkältung, bei Nähr-und Mineralstoffmangel durch z.B. Durchfall, zur Appetitanregung oder wenn man die Wasseraufnahme des Hundes, z.B. bei einer Blasenentzündung, erhöhen will. Wir zeigen euch heute unsere Variante der altbewährten und heilenden Knochenbrühe. Entscheidend für ihre Wirksamkeit ist ähnlich wie bei der Moro’schen Karottensuppe die lange Kochzeit.
Zutaten:
- 3 Markknochen
- 4-5 Karotten
- 4-5 Pastinaken
- ½ Fenchel
- 200 gr. Erbsen
- 2 Esslöffel naturtrüber Apfel-Essig oder Zitronensaft
- 1,5 - 2 Liter Wasser
Zubereitung der Knochenbrühe:
Die Knochen in einen großen Topf geben und mit ausreichend kaltem Wasser (1,5 - 2 Liter) bedecken. Apfelessig oder Zitronensaft hinzugeben (Dies Säure hilft dabei die Mineralien aus den Knochen zu ziehen). Nun das Ganze zum Kochen bringen und bestenfalls 24 Stunden mit geschlossenem Deckel und bei niedriger Temperatur köcheln lassen - je länger, desto besser! Das Gemüse (bei Bio-Qualität muss das Gemüse nicht geschält werden und liefert noch mehr Nährstoffe) waschen, ggf. schälen und sehr klein schneiden. Die Zutaten etwa 2 Stunden vor Ende der Kochzeit in den Kochtopf hinzugeben. Abschließend müssen nur noch die Knochen aus der Suppe gefischt werden, da diese aufgrund der Splittergefahr niemals gekocht verfüttert werden dürfen. Die Brühe muss nun ordentlich auskühlen und nimmt bestenfalls eine gallertartige Konsistenz an.
Fütterung:
Je nach Bedarf kann die Brühe mehrmals täglich kalt oder lauwarm in kleinen Portionen an euren Hund verfüttert werden. Sie ist im Kühlschrank nur 2-3 Tage haltbar, kann aber wunderbar eingefroren werden.
3. Williams Miracle Mash nach Aldington - Päppelbrei nach dem Hundeexperten Aldington
Die Rezeptidee geht auf den Hundeexperten und Buchautoren Eric H.W. Aldington zurück und dient in erster Linie dazu, geschwächte, kränkelnde Hunde ordentlich aufzupäppeln und ihr Immunsystem wetterfest zu machen. Es eignet sich auch dafür, alten oder schwachen Hunden eine extra Portion Energie zu verleihen. Entscheidend bei dem Wunderbrei nach Aldington ist es, eine möglichst hohe Nährstoffdichte zu erreichen, die als Brei verfüttert wie ein Nähr- und Vitalstoff-Shot wirkt. Idealerweise sollte der Aldington-Brei vor Anbruch des Winters, während des Fellwechsels, nach einer Impfung oder während der Genesung nach einer Erkrankung kurweise verfüttert werden. Gerade Hunde, die handelsübliches Trockenfutter bekommen, brauchen zur Stärkung der Abwehrkräfte manchmal das gewisse Etwas. Und das liegt im Wunderbrei nach Aldington. Die Zutaten sind zwar anspruchsvoll, die Ergebnisse können sich jedoch sehen lassen. Und so könnt ihr das Kraftmacher-Gericht nachkochen:
Zutaten:
- 1 Teelöffel Blütenpollen *
- 1 Tl. Eierschalenmehl *
- 1 Tl. Spirulina *
- 1 Tl. Honig
- 1 Tl. Sahne
- 1 Tl. Leinöl
- 1 Tl Bierhefe *
- 1 Tl. Apfel-Essig
* die Zutaten gibt es im Reformhaus oder im Internet.
Zubereitung:
Alle Zutaten miteinander vermengen und etwa 10 Minuten stehen lassen, bis sich die Blütenpollen vollständig aufgelöst haben.
Fütterung:
Den nährstoffreichen Brei kurweise für etwa 2-3 Wochen täglich geben oder als ganzjährige Unterstützung 1 mal die Woche verfüttern. Der Wunderbrei nach Aldington kommt bei den Vierbeinern eigentlich sehr gut an. Wenn nicht, kann man ihn wunderbar unter das alltägliche Futter mischen. Der Brei darf nicht eingefroren werden und sollte immer frisch zubereitet werden.
Viele Hunde leiden gerade im Winter auch unter juckenden und schmerzenden Pfoten. Schnee und Kälte aber vor allem ätzendes Streusalz schaden den weichen Hundepfötchen. Deshalb ist Pfotenpflege bei deinem Vierbeiner im Winter besonders wichtig. Wir verraten dir in unserem Beitrag Pfotenpflege im Winter, was du tun kannst.
Bei anhaltenden oder starken Krankheitssymptomen jeglicher Art sollte natürlich immer der Tierarzt aufgesucht werden. Die Hausmittel ersetzen keinesfalls die Behandlung und Medikation bei einer schweren Erkrankung. Nach Absprache mit dem Tierarzt, bei leichten Beschwerden oder therapiebegleitend sind diese heilenden Gerichte jedoch wahre Muntermacher für unsere liebsten und leider manchmal kränkelnden Vierbeiner.
Viel Spaß beim Ausprobieren und kommt gut durch den kalten Winter! Lasst uns gerne in den Kommentaren wissen, ob unsere heilenden Hundegerichte euren Hunden wieder auf die Beine helfen konnten.