In unserem letzten Beitrag “Hund im Büro Part 1” haben wir euch erzählt, was es eigentlich braucht, um ein waschechter Bürohund zu werden. Sind die Rahmenbedingungen wie die Erlaubnis vom Chef und allergiefreie Mitarbeiter gegeben, kann eigentlich jeder Vierbeiner zu einem vorbildlichen Bürohund werden. Auch hier gilt - Übung macht den Meister. Geduld, Nachsicht und Humor sind dabei ebenso wichtig wie gezieltes Training und Routine. Schließlich schreibt im Leben nicht die Perfektion, sondern das Chaos die schönsten und lustigsten Geschichten. Deshalb erzählen wir euch heute unsere amüsantesten #wwmoments aus dem Office-Alltag des William Walker Crew-Dogs und erprobten Bürohundes El Carlos.
Faule Eier im Großraumbüro
Bevor El Carlos seinen Model- und Bürohund-Job bei William Walker antrat, wurde der Continental Bulldog Rüde schon im Alter von 4 Monaten von mir ins Office eines Logistik-Unternehmens in Hamburg geschleppt. Ich war dort für den Empfang und jede Menge Papierkram zuständig. Wie das nun mal bei Welpen so ist, muss sich bei den Junghunden vor allem der Verdauungstrakt noch ein wenig entwickeln. Bis heute ist nicht ganz klar, woran es tatsächlich gelegen hatte. War es möglicherweise die Aufregung oder doch die Karotte, die ihm der nette Kollege vom Tisch gegenüber gegeben hatte? Und wie sagt man das jetzt, plötzlich lag etwas in der Luft. Nach etwa einer Stunde hatte sich die frische Luft im Großraumbüro in einen nach faulen Eiern, Schwefel und Windel riechenden Brutkasten verwandelt. El Carlos hatte so schlimme Blähungen oder, wie der Tiermediziner es ausdrücken würde, “Flatulenzen”, dass die 15 Mitarbeiter aus dem Erdgeschoss in andere Büro- und Konferenzräume umgesiedelt werden mussten, bis die Luft per Durchzug und Raumspray wieder in ihren für Menschen erträglichen Ausgangszustand versetzt werden konnte. Frau Schubert, die Buchhalterin, schwört bis heute, dass sich der Geruch im Teppich festgesetzt hatte und noch für mindestens 5 Tage wahrnehmbar war. El Carlos bekam den Rest das Tages “frei” und ich konnte ihn zum Glück bei sehr tierlieben und geruchs-toleranten Freunden unterbringen. Auch wenn im Büro kurzfristig dicke Luft herrschte, gaben die lieben Kollegen dem neuen Bürohund schon bald eine neue Chance und dieses Mal klappte alles wie am Schnürchen. Für eine lange Zeit gab es keine schlimmen oder stinkenden Missgeschicke mehr.
Wer schläft denn hier?
Doch was wäre El Carlos für ein Streber, wenn es bei diesem kleinen Fauxpas geblieben wäre. Bulldoggen sind doch schließlich für ihr lustiges Wesen bekannt. Es dauerte tatsächlich eineinhalb Jahre, bis El Carlos uns die nächste Geschichte zum Lachen bescherte. Nach wie vor war er noch zweimal die Woche als Bürohund in der Logistikbranche tätig, bewegte sich aber inzwischen schon wie ein Profi-Model vor der Kamera des William Walker Teams. Er war definitiv ein vielbeschäftigter junger Hund. Im Speditions-Office stand ein Geschäftsführerwechsel an, und der neue Chef hielt bei seiner Ernennung eine Rede vor der ganzen Mitarbeiterschaft. El Carlos war inzwischen so relaxed, dass er die Ansprache glatt verschlief - tief und fest. Als der Redner immer wieder ins Stocken kam, wunderten sich alle und keiner verstand sein Zögern. Nachdem er das zehnte Mal die Rede unterbrach und durch den Raum schaute, als würde er etwas suchen, sagte er schließlich: “Sagen Sie mal, wie unerhört, wer schläft denn hier eigentlich schon die ganze Zeit?” Erst jetzt wurde den Mitarbeitern, die sich inzwischen schon so an El Carlos gewöhnt hatten, klar, was er meinte. Der junge Rüde lag unter dem Schreibtisch auf dem Rücken und schnarchte in einer Lautstärke, als würde er den halben Regenwald absägen. Peinlich berührt und etwas errötet erklärte ich, dass mein Hund einen sehr tiefen und lauten Schlaf hat. El Carlos unterstrich meine Aussage mit einem lauten Schmatzgeräusch und einem kehligen Schnarcher. Das ganze Büro brach in schallendes Gelächter aus - der neue Chef inklusive. Aus dieser etwas peinlichen Situation war letztlich ein super Eisbrecher geworden und die Stimmung war nun viel fröhlicher und gelassener. Eine halbe Stunde später hatte auch ich endlich wieder meine normale, weniger tomatige Gesichtsfarbe angenommen.
Habt ihr auch schon lustige Bürohund-Geschichten erlebt? Erzählt uns gerne davon in den Kommentaren.
Von Louisa Knoll